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Habe ja gesagt, die Familie braucht 'ne Extra Seite....
Ja ja, Familie. Für die einen das größte Gut, für die anderen nicht existent. Ich kenn solche und solche Geschichten. In der Masse, zumindest von denen die ich kenne, läuft so einiges quer. Trennungen, Scheidung, getrennt lebende Geschwister, bis hin zu absolutem Kontaktstop mit den Eltern/Kindern. Nichts ist so schwierig wie Familie, aber auch nichts ist so wichtig.
Jeder hatte schon mal Streit in der Familie, auch richtig heftigen Streit, aber was zählt ist das, was ist, wenn es einem Familienmitglied ganz schlecht geht. So wie es mir nun mal gerade ergangen ist. Und es ist nicht das erste Mal in meinem Leben, das es mir schlecht geht. Allerdings mehr oder weniger das erste Mal unverschuldet, weil es um Gesundheit geht und nicht um finanzielle Dinge oder Beziehungsprobleme oder so was.
Ich habe mich schon so oft gefragt wo ich wohl geendet wäre, wenn ich meine Familie nicht hätte. Wahrscheinlich ist, das es mir eine ganze Ecke schlechter ginge. Möglich ist auch, das ich ein völlig anderer Mensch mit anderen Wertvorstellungen geworden wäre. Das kann bedeuten studierter Schnösel öder Penner. Fakt ist, ich weiß es nicht und habe auch aufgehört mir diese Frage zu stellen. Was zählt ist was ist, nicht was wäre.
Und da wo ich jetzt bin und diese Zeilen schreibe, in der Welt-Stadt Bad Berlebeurg im Wittgensteiner Land, da hab ich den Abstand, den man zu Hause meistens nicht hat, um einmal in Ruhe über FAMILIE nachzudenken.
Wie schön ist es mit der Familie zu frühstücken oder essen zu gehen, die Weihnachtsfeiertage gemeinsam zu verbringen oder einen runden Geburtstag zu feiern? Na bei uns schon ne ganze Weile her, aber ich erinner mich dennoch daran. Aber das Wichtigste war zu erfahren, das meine Eltern mir nicht von der Seite gewichen sind als ich ins Krankenhaus kam. Ich glaub die waren sogar bei der OP dabei..... LOL.
Im Ernst, das war so ein tolles Gefühl, wach zu werden, langsam zu realisieren ICH LEBE!!! und das erste was ich sehe sind meine Eltern die an meinem Bett stehen. Ich konnte noch nicht reden, kaum klar sehen, aber ich habe den ängstlichen Blick meiner Eltern gespürt. Ängstlich, bis zum Zeitpunkt, an dem ich wach wurde, glücklich ab dem Moment, wo ich wach war und mir Mut machend ab dem Moment, an dem ich wieder etwas registriert habe.
Ein Händedruck von meinem Pap, das Streicheln der Hand von meiner Mom durch mein Gesicht, die Träne, die auf meinen Handrücken fällt, die Erleichterung, die meinen Eltern im Gesicht geschrieben steht, all diese Dinge, die mir sagen, da sind meine Eltern, die mich lieben. Man liegt da, regungslos, kann sich kaum mitteilen und ist innerlich der glücklichste Mensch auf Erden. Ich spürte jede Träne meiner Schwester in der Schweiz, habe die Angst Ihrer Kinder bemerkt, die an Ihren Onkel dachten, die Nähe meiner Eltern hüllte mich in eine immaginäre Decke der Wärme und der Geborgenheit, die meine Heilung sicher sehr gefördert hat. Das sind eigentlich Dinge, die man gar nicht in Worte fassen kann. Aber diese Macht, dieses einzigartige Gefühl der gemeinsamen Stärke, kann man mit einem Wort beschreiben:
FAMILIE.
Ich liebe Euch.