Hauptmenü:
Der Montag danach. Ganz normal zur Arbeit. Gedanklich immer noch mit dem Samstagabend beschäftigt. Eine gewisse innere Unruhe kann ich nicht leugnen. Irgendwann im Laufe des Tages mit Eltern geredet. Kurz und kanpp gesagt was abgelaufen ist.
Ne halbe Stunde später. Telefon - mein Pap. Termin Kardiologe: morgen (Dienstag) früh 9.00 Uhr!
Dienstag:
5 vor 9. Vor der Praxis einparken, Kippe ausdrücken. Rein in die Praxis. Alle sehr nett. Untersuchungen gehen Hand in Hand. Alles super. Belastungs-EKG : Oh oh, shit, ich kann ja gar nix! 100 Watt und ich bin platt. Komm gar nicht mehr runter. Puls und Blutdruck deuten auf einen 80-jährigen hin.
Na ja, nach ein paar Minuten geht es wieder. Jetzt nur noch das Ultraschall und dann ab zur Firma, denke ich...
Was ist das? Ich bekomm keine Luft! Dabei lieg ich nur ruhig auf dem Rücken und die schmieren mit Gel auf meinem Bauch rum. Ich schlag die Schwester fast zur Seite, springe auf, so das ich sitze, hechle nach Luft. Kalter Schweiß. Stechen in der Brust.
Der Arzt kommt mit Nitro-Spray. Einmal, zweimal, dreimal gesprüht - nix. Wird nicht besser. Auf einmal sind 5 Leute um mich rum. EKG Geräte piepsen in undefinierbaren Takten rund um mich herum. Da hör ich so was wie Hinterwand und Hebung und Katheder. OOOHHPPSS, die meinen mich doch wohl nicht, nein, nein, Quatsch, geht ja gleich sicher wieder.
Genau, aber auf die Liege vom Notarzt der mittlerweile da ist. Und tschüss. Direkt ins Krankenhaus, OP-Bereich, Katheder schieben und Stent setzen, damit wieder Blut durch die verstopfte Stelle am Herzen kann. Intensivstation. Hm, da lieg ich nun. Es ist 12 Uhr. Vor 3 Stunden noch eine geraucht und mit dem Auto gefahren - und jetzt Intensivstation! HAMMER.
Wie schnell das geht. Unglaublich. Und dann gibts noch die Hiobsbotschaft vom Doc: Das war ein Hinterwandinfarkt, behoben durch den Stent. Aber ich hab auch noch 2 Verengungen an der Vorderwand. Zu beheben durch Bypassoperation. Super. Also das auch noch. Geht aber erst in einigen Wochen, wenn sich mein Herz von diesem Eingriff beruhigt hat.
Klasse. 42 Jahre. Herzkranzgefäße wie n Opa (wenn auch durch Erbmasse gegeben), Kondition wie ne Rolle Schlaftabletten. Raucher und Bewegungsverweigerer. Nun denn, das ist dann der Punkt, an dem sich mein Leben schlagartig ändert! Aber:
ICH LEBE! Und ich bin dankbar dafür.